Die Geburt der Magnet-Festplatte: IBM's Pionierarbeit
In den frühen 1950er Jahren schuf IBM eine technologische Revolution mit der Entwicklung der Magnet-Festplatte, die im Modell IBM 350 gipfelte. Diese frühe Festplatte, so groß wie ein Kleiderschrank und fast eine Tonne schwer, enthielt 50 Magnetscheiben, die zusammen etwa 3,75 Megabyte speichern konnten. Der IBM 350 markierte den Anfang einer neuen Ära in der Datenverarbeitung.
Der Weg zum IBM 305 RAMAC: Die Suche nach Effizienz
1952 begann IBM die Arbeit am IBM 305 RAMAC (Random Access Method Of Accounting And Control) im neu gegründeten Storage Development Laboratory. Ziel dieses Projekts war es, die langsame und oft fehlerhafte Datenverarbeitung über Lochkarten zu überwinden und eine schnellere, effizientere Echtzeit-Datenverarbeitung zu ermöglichen. Mit der zunehmenden Datenmenge wurden die Hollerith-Lochkarten immer ineffizienter und machten die Notwendigkeit einer neuen Technologie deutlich.
Experimentieren mit Speichermethoden
Im Verlauf der Entwicklung prüfte IBM verschiedene Ansätze zur Datenspeicherung. Magnetbänder und magnetische Trommeln wurden als mögliche Lösungen getestet. Magnetbänder wurden jedoch als unpraktisch eingestuft, da das Umspulen von einer Position zur nächsten viel Zeit in Anspruch nahm. Magnetische Trommeln, obwohl sie ein effektives Lese-Schreib-Verfahren hatten, waren ebenfalls nicht ideal, da sie zu sperrig waren und zu wenig Speicherplatz boten.
Die Einführung rotierender Magnetscheiben
IBM's Ingenieure erkannten, dass rotierende Magnetscheiben, bedient von einem Schreib- und Lesekopf, die effizienteste und effektivste Speicherlösung darstellten. Diese Technologie führte zur Entwicklung des IBM 350, der ersten Magnet-Festplatte, und legte die Grundlage für die moderne Datenspeicherung. Dieses System revolutionierte die Art und Weise, wie Daten gespeichert und verarbeitet wurden, und eröffnete neue Möglichkeiten in der Computertechnologie.
Nur zur Miete und mit hoher Energie-anforderung
Der IBM 350 war nicht nur eine technische Innovation, sondern auch eine Herausforderung in Bezug auf den Betrieb. Mit einem Energiebedarf von etwa 2,5 Kilowatt benötigte das System eine solide Stromversorgung. Zudem war es nicht möglich, das System zu kaufen; IBM bot es ausschließlich zur Miete an. Die Mietkosten waren beträchtlich: Rund 3200 US-Dollar pro Monat mussten für den IBM 350 aufgebracht werden.
Konkurrenz durch UNIVAC
Der IBM 305 RAMAC hatte einen bedeutenden Konkurrenten: den UNIVAC von Remington-Rand, den ersten kommerziellen Computer der Welt. UNIVAC setzte auf Magnettrommeln, die ein effektives Lese- und Schreibverfahren ermöglichten und den Computer schneller machten als den RAMAC. Jedoch war der begrenzte Speicherplatz der Magnettrommeln ein großer Nachteil. Selbst mit voller Ausstattung bot UNIVAC nur etwa ein Drittel des Speicherplatzes des IBM 350. Dieser begrenzte Speicher war auch der Grund, warum Magnettrommeln nach einem Jahrzehnt aus dem Markt verschwanden.
Fazit: Eine Revolution in der Datenspeicherung
Mit der Einführung des IBM 350 setzte IBM einen neuen Standard in der Datenspeicherung und legte den Grundstein für die heutige Festplattentechnologie. Diese frühe Magnet-Festplatte ermöglichte eine effizientere und zuverlässigere Datenverarbeitung und veränderte die Computerwelt nachhaltig.
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